Calcium ist einer der wichtigsten Mineralstoffe des menschlichen Organismus, seine Gesamtmenge im Körper beträgt ca. 1-1,5 kg. Unter dem Begriff "Mineralstoffe" werden übrigens alle anorganischen Nährstoffe zusammengefasst, unabhängig von ihrer Bindungsform oder Funktion.

Calcium aus der Apotheke

Die Gruppe der Mineralstoffe kann nach quantitativen Gesichtspunkten unterteilt werden in "Mengenelemente" und "Spurenelemente". Mengenelemente, zu denen neben Kalium und Magnesium auch das Calcium gehört, weisen Konzentrationen von mehr als 50mg/kg Körpergewicht auf, während Spurenelemente wie Zink, Selen, Iod und Eisen in Konzentrationen kleiner 50mg/kg Körperpergewicht benbötigt werden.

Wirkungen und Aufgaben

Calcium verdankt seine lebenswichtige Bedeutung für den Menschen einer Vielzahl von Wirkungen und Aufgaben, die zum reibungslosen Funktionieren des Organismus beitragen. Dazu zählen u.a.:

Festigung des Stützapparats
Calcium ist maßgeblich an der Festigkeit der Gewebe beteiligt. Es kristallisiert zusammen mit Phosphat als Hydroxylapatit aus, dem wesentlichen Bestandteil von Knochen und Zähnen. 99% des gesamten Calciumbestands des Menschen sind hier lokalisiert, sodass das Knochengerüst neben seiner Stützfunktion auch als ein Calciumdepot dient, aus dem bei Bedarf durch die knochenauflösende Wirkung der Fresszellen (Osteoklasten) Calcium für Blut und Zellen zur Verfügung gestellt werden kann. Dieser "Reservemechanismus" ist zwar ein essentieller Bestandteil der Calcium-Homöostase (Gleichgewicht des Calciumhaushalts), kann aber bei langandauerndem Calciummangel den Knochen schädigen und zum gefürchteten Knochenschwund, der Osteoporose, führen.Auch der Phosphatgehalt der Nahrung muss kritisch betrachtet werden, da Phosphat Calcium komplexieren kann. Bei gleichzeitiger Aufnahme der beiden Mengenelemente kommt es zu einer Ausfällung im Verdauungstrakt womit wertvolles Calcium nicht mehr zur Verfügung steht, sondern ungenutzt ausgeschieden wird.Aufgrund seiner herausragenden Rolle im Knochenstoffwechsel stellt Calcium, zusammen mit Vitamin D, welches seine Verfügbarkeit verbessert, die Basis jeder Osteoporoseprophylaxe bzw. -therapie dar.
Funktion als Signalmolekül
Die Calciumkonzentration in den Zellen ausserhalb des Knochens ist zwar sehr gering, dennoch hat der Mineralstoff hier wesentliche Funktionen als Signalmolekül. So wird beispielsweise jede Muskelkontraktion erst durch eine Freisetzung von Calcium aus Speicherdepots innerhalb der Muskelzellen möglich (elektromotorische Kopplung). Auch die Ausschüttung von Hormonen aus den sie produzierenden Drüsen, z.B. die Insulinausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse, ist ein calciumabhängiger Vorgang (elektrosekretorische Kopplung). Eine entscheidende Rolle spielt Calcium auch bei der Reizübertragung im Nervensystem, indem es die Ausschüttung der entsprechenden Botenstoffe (Neurotransmitter) ermöglicht.
Blutgerinnung
Bei der Aktivierung der Blutgerinnung im Verletzungsfall ist Calcium unverzichtbar, da es mit Gerinnungsfaktoren und Phospholipiden im Blut Komplexe bildet und diese für die nachfolgende Reaktionskaskade bis zur Blutstillung aktiviert.
Wirkung als Cofaktor
Calcium wirkt als sogenannter Cofaktor verschiedener Schlüsselenzyme, kann also deren Aktivität beeinflussen. So ist es beispielsweise in den Glucosestoffwechsel involviert und reguliert Glucoseabbau und Glykogenaufbau.
Antiallergische Wirkung
Mit einer regelmässigen und ausreichenden Calciumversorgung kann der Ausbildung von allergischen Rektionen in vielen Fällen wirksam vorgebeugt werden.